Freitag, 8. August 2008

Katzen, Kaninchen, Kinderkrams

Sonntag, 22. April 2007


So. Seit gestern haben wir zwei neue Mitbewohner.
Zwei süße kleine Kaninchenmädchen. Noch sind sie klein. Aber das wird sich ändern. Es sind nämlich Deutsche Riesen! Riesen ist gut, schliesslich landen sie später mal im Kochtopf. Deutsch hätte es nicht unbedingt sein müssen. Ich bin nicht so national.
Aber was solls.
Süß sind sie, und erste Zweifel, ob ich sie später wirklich versonntagsbraten kann, keimen auf. Und sie haben einen Namen! Entgegen der strikten Tradition, das Esswaren keine Namen bekommen.
Aber schon der Kinder wegen. Sarah und Lea (falls ich’s noch nicht erwähnt habe: die Pfarrhaus-Nichten) waren empört, das die zwei namenlos im Kochtopf landen sollten. Ich weiß nicht genau, weshalb sie empörter waren: über die Namenlosigkeit der Ninchen oder über den Kochtopf. Jetzt heißen sie Lotte und Karotte. Nach der Packung Möhren, die ich gestern noch schnell auf dem Heimweg beim Aldi gekauft habe. Die hiessen nämlich “Lotte die Karotte”.
Gut. In der Namensgebung bin ich vielleicht eher unkreativ.
Genauso gings mir mit den Miezen. Die Schwarze ist die Plüsch-Miez, und die Grau-Getigerte ist die Teddy-Miez. Genannt werden sie nur “die Graue” und “die Schwarze”. Oder Plüschtiger. Manchmal auch Nervensäge.

Gestern war also Zunfttag. Da haben Bauern, Händler und allerlei Volk aus der Umgebung ihre Waren zum Kauf feilgeboten. Zum Glück hat die gute Seele von U. mich darauf aufmerksam gemacht, sonst hätt ich’s wieder verpennt. Dann wäre der Stall immer noch leer.
Der steht schon seit letzten Sommer verwaist im Hof rum.
Im Frühjahr hat mir die Müllerin kleine Kaninchen versprochen. Zuerst waren sie noch zu klein. Dann mussten wir einen Stall bauen. Was nicht so einfach war. Denn mein Ritter hatte nie Zeit. Und ganz andere Vorstellungen, wie ein Kaninchenstall auszusehen hat. Ich find ihn so, wie er jetzt ist, eher unpraktisch. Aber mein Ritter ist fest davon überzeugt, das so und nicht anders ein Kaninchenstall auszusehen hat.
Nun gut. Er hat Recht und ich meine Ruhe… *gg*

Gut, dann hatten wir Wochen später also endlich einen Stall. Mittlerweile hat aber der Müller die Kaninchen anderweitig vergeben. Die Müllerin hatte vergessen, ihm Bescheid zu sagen. Also haben wir den Stall erstmal verschämt in der Scheune versteckt. Weil, ein leerer Kaninchenstall im Hof ist irgendwie doof. Aber jetzt steht er da, quasi mit stolzgeschwellter Stalltür.



Montag, 23. April 2007

Heute Nachmittag haben die Mädchen und ich den am Sonnabend begonnenen Auslauf für die Ninchen fertiggebaut.
Oder genauer: ich habe versucht zu bauen ohne mich dabei zu sehr zu verstümmeln, und die Mädchen sind mir wie zwei aufgescheuchte Hühnchen um die Beine gewuselt. Da kam es auch mal vor, das eine gegen das Brett gerammelt ist, das ich gerade gesägt habe und ich mit der Säge abgerutscht bin. Jetzt ziert mich ein hübsches Pflaster über einem nicht so hübschen Riß in meiner linken Hand. Beim Nageln hab ich mir diverse Male den Daumen breitgeschlagen.
Aber der Auslauf ist jetzt fertig. Und wurde auch schon eingeweiht. Zuerst von den Mädchen, die sich gegenseitig eingesperrt haben, anschliessend von den Ninchen. Die aber jetzt erstmal Grünfutterverbot haben. Die Mädchen haben nämlich am Wochenende in ihrer Begeisterung und Hingabe diverse Zentner Löwenzahn in den Käfig gestopft, den die Ninchen auch mit großem Appetit vertilgt haben.
War wohl etwas zuviel des guten, denn jetzt haben sie erstmal Durchfall.
Die Katzen haben mit großer Neugier ihre neuen Mitbewohner beäugt und beschnuppert. Die Ninchen haben ebenso neugierig von der anderen Seite des Drahtes zurückgeäugt und geschnuppert. Und beide wußten nicht so recht, was sie voneinander halten sollten. Die Miezen finden diese anderen Katzen komisch, schliesslich haben die so lange Ohren und einen kurzen Schwanz. Und eifersüchtig sind sie! Denn mein Ritter und ich haben uns den ganzen Sonnabend-Nachmittag mit den Langohren beschäftigt. Eine unglaubliche Frechheit aus Sicht der Miezen! Schliesslich haben ihre Dosenöffner mit ihnen zu kuscheln, nicht mit diesen merkwürdigen Langohren.
Ein bisschen kindisch ist das ganze schon, schliesslich haben die Miezen unsere ungeteilte Aufmerksamkeit dann Abends, während die Ninchen draussen in ihrem Stall bleiben müssen.

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