Sonntag, 30. August 2009

Wut

Grenzenlose Wut macht sich grad in mir breit.
Weil ein paar hirnlose Gaffer nicht Platz gemacht haben, sind zwei Kinder bei einem Wohnungsbrand verbrannt.
Ich kann es nicht fassen. Haben die keinen Funken Vernunft in ihrer Birne? Können die denn nicht sehen, das sie der Feuerwehr im Weg stehen?
In dem Fall wär ich ja dafür, das die Feuerwehr einfach durchfährt. Wer nach Aufforderung nicht zur Seite geht, wird übern Haufen gefahren.
Was sind das nur für "Menschen", die in ihrer Sensationsgier den Tod unschuldiger Kinder in Kauf nehmen???

Den Artikel über die Tragödie gibt es hier.


Zwei Kinder bei Hausbrand gestorben
Erschienen am 29. August 2009
Feuerwehrleute löschen in Sangerhausen ein Feuer im zweiten Stock sowie im Dachstuhl eines Wohnhauses (Foto: ddp)

Zwei Kinder sind bei einem Brand in Sangerhausen in Sachsen-Anhalt ums Leben gekommen. Feuerwehrleute fanden einen vierjährigen Jungen und ein neunjähriges Mädchen in der Nacht zum Samstag tot in der brennenden Wohnung.
Die anderen drei Kinder und Eltern der albanischen Familie retteten sich nach Polizeiangaben über das Dach in das Hinterhaus.

Brandursache noch ungeklärt
Das Feuer brach gegen 23.20 Uhr im zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Innenstadt aus. Die Brandursache blieb noch unklar und soll vom Landeskriminalamt ermittelt werden.

Gaffer behindern Rettung
Mehr als 100 Schaulustige auf der Straße behinderten laut Polizei die Feuerwehrleute bei der Rettung. Die Beamten mussten Verstärkung anfordern, um die Schaulustigen in dem Chaos von den Rettungskräften fernzuhalten.

Gebäude unbewohnbar
Die Rettungskräfte brachten eine serbische Familie aus der darunter liegenden Wohnung in Sicherheit. Mehrere Bewohner kamen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus. Das Gebäude, in dem sich auch ein vietnamesisches Obst- und Gemüsegeschäft befindet, ist unbewohnbar.

Mittwoch, 26. August 2009

Schneeweißchen und Rosenrot

Diese zwei Kaninchendamen sind für einen Tausch.
Nur weiß ich nicht, ob sie der Empfängerin auch gefallen. Die Farben sind "in echt" noch anders. Das Kleid von Rosenrot ist dunkelpink.
Ich bin eigentlich nicht so besonders zufrieden mit meiner Arbeit. Aus Zeit- und Elan-Mangel sind die Figuren ziemlich krumm und schief.

Montag, 24. August 2009

die Arbeit

mit Demezkranken kann ja ziemlich nerven. Wenn man z.B. Frau H. zum 327zigsten Mal ihr Zimmer gezeigt hat, oder die zum dritten Mal an dem Tag splitterfasernackt durch den Wohnbereich tobende Frau D. wieder angezogen hat.
Aber hin und wieder gibt es doch Situationen, da könnte man sich vor lachen am Boden kringeln.
Oder so. (ich werde mich definitiv dort nicht am Boden kringeln, auch wenn jeden Tag gewischt wird...)
Heute war ich bei Frau B. zum Kaffee anreichen, während bei ihrer Zimmernachbarin, Frau O. die Ergotheraputin war. Sie haben unter anderem Gedächtnistraining gemacht. Frau O. ist in einem weiter fortgeschrittenen Demenz-Stadium.
Sie sollte Märchen raten. Es ging um Aschenputtel. Die Therapeutin konnte trotz mehrfacher Hinweise bei Frau O. keine Erinnerung hervorrufen. Schon leicht verzweifelt beschrieb sie dann das Aschenputtel. "Naja, das war die arme Stieftochter. Die war immer mit asche bedeckt und musste Erbsen zählen. Äh. Sortieren. Und dann war sie tanzen und wurde später Prinzessin."
Antwortete Frau O. sehr trocken: "Prinzessin? Och, dann ist ja wenigstens etwas aus dem Mädel geworden!"

Samstag, 22. August 2009

Inferno

Hatte ich hier geschrieben, das es viel zu heiss war, war es am Donnerstag noch viel, viel heisser.
Die Nachrichten verkündeten, das dies der heisseste Tag des Jahres war. Leider hatte ich vergessen, beim Thermometer die "Min/Max" Funktion zu aktivieren, so das ich nicht sagen kann, wie heiss es wirklich war.
Als ich nach einem sehr anstrengenden und schweisstreibenden Arbeitstag kurz nach 17.00 Uhr auf das Thermometer in der Küche guckte, zeigte es noch 35,8 °C an. Und das, obwohl das Thermometer ab dem späten Vormittag im Schatten ist.

Gestern kam dann die angekündigte Abkühlung in Form des Weltuntergangs.
Meine Kollegin und ich befanden uns gerade auf dem Heimweg. Über der Stadt ballten sich rabenschwarze Wolken, es blitze und stürmte. Als wir die Stadt durchquerten fing es an zu regnen. Kurz hinter Sangerhausen brach dann das Inferno los. Heftiger Regen prasselte auf uns nieder, die Scheibenwischer liefen auf höchster Stufe und schafften es kaum, die Scheibe freizuwischen.
Ein wenig unwohl war mir, als ich die Kollegin im nächsten Dorf an der Bushaltestelle absetzte, wo ihr Mann sie abholen wollte.
Wenige Meter weiter musste ich am Strassenrand anhalten, weil ich absolut nichts mehr gesehen hatte. Rings um mich her tosten wahre Sintfluten auf mich herab. Die Strasse war bis über den Bordstein überschwemmt. Durch die Lüftung strömten Wassermassen. Ich hatte den Eindruck als stände ich unter einem Wasserfall.
Nachdem der Regen ein wenig nachgelassen hatte, bin ich dann weitergefahren. Bzw. geschwommen. Bodenhaftung war nicht mehr.
Mein FlieWaTüt pflügte sich tapfer durch die Fluten. Allerdings setzte kurz darauf der richtig heftige Regen wieder ein, so das ich im nächsten Dorf noch ein Weilchen anhalten musste. Es war nämlich leider keine Strasse mehr zu sehen. Diese hatte sich in einen reissenden Fluss verwandelt. Durch den heftigen Regen waren auch die Strassenbäume nur noch als schemenhafte Umrisse zu erahnen.
Nach ca. 10 Minuten liess der Regen dann nach und als ich unser Dorf erreichte, tröpfelte es nur noch.
Da dachte ich schon, wir hätten mal wieder nichts abbekommen. Das passiert hier jetzt öfter. Seit der Stausee gebaut wurde, regnet es dort ab und bei uns kommt nicht mehr viel an.
Als ich vorm Rittergut anhielt lugte die Sonne schon wieder durch die Wolken und es schien, als wäre nichts passiert.
Nur die riesigen Wasserlachen auf dem Hof und die überlaufenden Regentonnen zeugten noch von den Wassermassen.
Drei platschenasse und sehr kläglich blökende Schafe begrüssten mich am Zaun.
Das Hünergehege ist ein einziges Schlammloch. Ein missmutiger Gockel stakste leise meckernd durch den Matsch. Eine laut lamentierende Schwatz-Mietz kam aus dem Schuppen und klagte mir ihr Leid.
Leider hatte mein Ritter das zu Lüftungszwecken geöffnete Wohnzimmerfenster nicht zugemacht, bevor er zur Arbeit fuhr. Da hatte es ziemlich heftig reingeregnet. Auch der halbe Flur stand unter Wasser, weil der Wind die Regenmassen unter der Tür durchgedrückt hatte.
Sonst konnte ich keine Schäden feststellen.
Inzwischen ist die Temperatur auch in der Wohnung auf angenehme 20 Grad gesunken. Auch das giessen des neugepflanzten Hofbaumes und meiner durstigen Tomaten konnte ich mir gestern sparen.

Jagdglück

Letzten Sonntag haben wir gegrillt. Nachdem wir fertig waren mit grillen, reden und der Flasche Rotwein, hat mein Ritter den inzwischen erkalteten Grill wieder in den Keller geräumt.
Der Keller übt, da er verboten, eine magische Anziehungskraft auf die Katzen aus. Früher durften sie ja rein, da war das Fensterchen immer offen. Aber nachdem sich dort auch sämtliche Katzen (und vor allem Kater) der Nachbarschaft herumtrieben und verewigt (in Form von "Duftmarken") haben, wurde der Keller zur Katzenfreien Zone erklärt und das Fenster geschlossen.
Sehr zum Leidwesen unserer Miezen.
Wenn dann mal Jemand von uns in den Keller geht, lauern sie immer schon und versuchen, mit reinzukommen.
Beim Grillwegräumen ist der kleine Raubritterkater unbemerkt mit in den Keller geflutscht. Da unbemerkt, hat mein Ritter den Keller abgeschlossen und ist in die Wohnung gegangen.
Am nächsten Morgen jammerte es erbärmlichst aus dem Keller. Der glücklich befreite Herr Raubritter zeigte allerdings keinerlei Anzeichen, das er sich womöglich in der Nacht im dunklen Keller gegruselt hatte, oder das er besonders erfreut ist, nun aus seinem Verlies befreit worden zu sein.
Das er sich in der Nacht doch sehr gefürchtet haben muss, zeigte sich erst später. Ich hatte mich schon gewundert, das Katerchen plötzlich sehr anhänglich war. Schon Nachmittags hat er sich ins Schlafzimmer aufs Bett verkrümelt und sich nicht mehr fortbewegt. Wenn ich dann Abends ins Bett ging, schmuste er sehr ausgibig mit mir und kuschelte sich dann an meine Beine und blieb die ganze Nacht liegen.
Selbst als die Morgendämmerung anbrach, wollte er nicht raus. Das war ganz untypisch, wollten doch sonst alle Katzen in frühester Morgendämmerung raus.
Erst dachte ich ja, der Kleine wäre krank. Bis wir uns dann an seine Nacht im Keller erinnerten.

Gestern in den frühen Morgenstunden (in den sehr frühen Morgenstunden. Es war lange befor mein Wecker um 5.00 Uhr klingelte) tobte plötzlich ein aufgeregter kleiner Kater übers Bett zum offenen Schlafzimmerfenster hin. Etliches Gepolter und Geknurre später quiekte etwas ganz erbärmlich. Mein Ritter ist aufgestanden, um nachzusehen.
Da hat der kleine Kater am offenen Fenster eine Fledermaus gefangen!


Wir wohnen ja in einem ehemaligen Rittergut. Die Scheune stammt noch aus dem Mittelalter. Dort und unter dem Dach des Wohnhauses leben viele Fledermäuse (Abendsegler).
Jetzt gibt es leider einen weniger. Schade! Ich mag diese Tiere. Es ist immer wieder schön, wenn wir abends noch auf der Bank am Haus sitzen, alle Vögel sind schon schlafen gegangen, nur die schwarzen schweigenden Silhouetten der Abendsegler segeln durch die lauen Lüfte und fangen viele, viele nervige Insekten.

Samstag, 8. August 2009

viel zu heiss

war es gestern.
Selbst gegen 19.00 Uhr, als dieses Bild von drei dahingeschmolzenen Raubtieren entstand, waren es noch 31 °C im Schatten.


Da macht die Arbeit im Pflegeheim nicht wirklich Spass...
Zumal selbst bei so einer Hitze einige der alten Herrschaften auf Strickjacke und Strümpfe bestehen, weil es "ja doch recht frisch heute ist". Da schwitzt Frau Ritterstern schon beim hingucken.
Heute ist es nicht wesentlich kühler. Und ich armes Tucktuck muss gleich Kuchen backen für die große Geburtstagsfeier Morgen.

Montag, 3. August 2009

von Neuerungen, Mähmaschinen und königlichen Hoheiten

Zwar ungekrönt, aber eindeutig der Herr des Hofes: King Flauschel.
Schreitet gemessen durch sein Reich und guckt, was da für Neuigkeiten auf dem Hof Einzug gehalten haben.


Das Grundstück wurde ja schon vor zwei Wochen endlich eingezäunt. Seit nämlich der große, zugewucherte Steinhaufen unter der Wildbirne weg ist, wurde die freigewordene Fläche gern mal zum Parken, Wenden und als Hundeklo benutzt.
Heute sind dann die Mähmaschinen eingezogen. Weil bei den Schwiegereltern nämlich das Gras knapp wird und sie ausserdem das Grundstück nächstes Wochenende für die große 200-Jahr Geburtstagsfeier von SchwieMa (60), ihrem Bruder Martin (65) und ihrem Bruder Reinhard (75) brauchen, sind also jetzt Mama-Schaf Hebbel und ihre beiden Böckchen vorrübergehend bei uns eingezogen.


Hier werden sie grad von SchwieMa und Enkelin Sarah von der Leine gelassen.
Sie scheinen sich ganz wohl zu fühlen und haben erst mal das Kräuterangebot auf der Wiese begutachtet.
Mama-Schaf ist allerdings noch etwas irritiert.
Derzeit mäht und kräht (von jenseits der Mauer) es um die Wette. Jo-Hahn Caruso ist not amused, das hinter der Mauer (und ausserhalb seiner Sicht) jetzt dauernd so ein Lärm ist.


Idyllisches Landleben. Blick aus dem Wohnzimmerfenster.

Dann gibt es noch was Neues. Nach erfolgreich absolvierter (Zwangs-) Trainingsmassnahme habe ich heute die Umschulung zur Altenpflegerin begonnen.
Das nenn ich mal Karierreleiter runtergefallen... Aber da Gartenarchitekten grad nicht so gefragt sind und ich auch nicht für die nächsten 25 Jahre als Hilfsdussel arbeiten möchte, hab ich mich für die Umschulung entschieden. Hier in der Region sieht es ansonsten mit Arbeitsplätzen recht mau aus (ca. 25% Arbeitslosigkeit). Die Jüngeren ziehen alle weg, die Alten bleiben. Und müssen irgendwann gepflegt werden. Da springt dann, so hoffentlich, Frau Ritterstern ein und bietet ihre Dienste an...

Sonntag, 2. August 2009

Designerfummel

Grad hab ich meine Jacke "Peru" fertiggestellt.
Und bin, wie soll ich sagen, leicht frustriert bis säuerlich genervt. Den Schnitt habe ich für nicht ganz wenig Geld hier gekauft.
Designerware.
Na klasse...
Die Jacke sitzt saumäßig. Ist ziemlich proportionslos. Gut, bei Klamotten im Lagenlook ist alles weit und schlabberig. Aber wenn die hintere Rücknaht im Dreieck vom Körper absteht, finde ich das persönlich etwas too much.
Die Ärmel sind viel zu lang. Und lassen sich jetzt nur noch mit erheblicher Mühe kürzen, weil es ja ein Designerstück ist und die Ärmelenden neckisch abgerundet sind.
Die Form der Taschen nach dem vorgegebenen Schnitt sind auch nur noch balla.

Die Nähanleitung war leider auch nur für Nähprofis verständlich. Einige der verwendeten Fachbegriffe hatte ich dann im Lexikon nachgeschlagen. Doof fand ich, das grad der Ärmel genäht wurde, dann plötzlich wieder nur vom Saum die Rede war, später dann vom Ärmelsaum. Man musste also immer erst mal raten, an welchem Teil man gerade was nähen sollte.
Leider war in der Anleitung überhaupt nirgends vermerkt, wann, wo und wie denn nun der Ärmelbesatz eingenäht werden sollte. Ich hab es leider erst herausgefunden, als ich den Ärmel schon zusammengenäht und versäubert hatte. War dann etwas kompliziert, das Ding da noch reinzufrickeln.
Ein Profi hätte das vermutlich gewusst. Ein Profi hätte vermutlich sowieso ohne Anleitung genäht.
Ich bin aber kein Profi. Ich brauche eine step-by-Step Anleitung. Idiotensicher.
Zumindest möchte ich gern rechtzeitig darüber informiert werden, wann ich welches Teil wo drannähen soll.

Vom Prinzip finde ich die Jacke ja ganz gut. Mit einigen Änderungen. Zum Glück habe ich nicht gleich den guten Leinenstoff genommen, sondern erstmal mit zartrosa Bettlaken geübt.
Die nächste Variante wird auch aus Bettlaken genäht. Mit den von mir erdachten Änderungen. Bin ich dann auch Designerin? Ist das dann ein neuer Schnitt? Lustigerweise gibt es nämlich diverse hochtrabende Designerinnen, die seeeehr ähnliche Schnitte mit ähnlichen Namen bei ihbäh verkaufen. Alles nur geklaut? Vermutlich war das mal ein Burdaschnitt, den sich Jemand zurechtgewerkelt hat...
Oder eine Welle der Inspiration erfasste zeitgleich mehrere Designerinnen für Lagenlook.
Oder oder...

Ach ja. Fotos gibts morgen. Muss noch Knöpfe annähen für die undimensionierten Taschen.
Und hab auch grad gar keine Lust, das Ding zu blitzdingsen.

Ach. Und dann hab ich grad noch schnell ein altes schwarzes T-Shirt gepimpt. Der Halsausschnitt war mir zu eng und ich wollte den schon längst weitermachen. Hab also vorhin beherzt zur Schere gegriffen, den Ausschnitt vergrößert und eine alte schwarze Borte aus Grufty-Tagen drangenäht. Einfach, aber wirkungsvoll.
Wenigstens ein Erfolgserlebnis.